All Inclusive Hotel langweilt dich? - Hier ist die Alternative: WWOOFing

„Die eigentlichen Entdeckungsreisen bestehen nicht im Kennenlernen neuer Landstriche, sondern darin, etwas mit anderen Augen zu sehen.“

 

Das ist ein starkes Zitat von Marcel Proust, aber wie schaffe ich es Menschen auf Reisen persönlich kennen zulernen?

 

 

Die beste Möglichkeit ist bei ihnen zu leben: zusammen essen, zusammen arbeiten und zusammen in einem Haus wohnen. 

 

 

Wie arbeite ich bei fremden Familien überall auf der Welt?

 

Ganz easy: WWOOFING. 

 

Was soll den das sein?

 

Das habe ich mich auch gefragt, als ich das zum ersten Mal lass. 

 

Du arbeitest gegen Unterkunft und Essen. Und du lernst Einheimische kennen. 

Bist du neugierig?

 

 

Ich auch! 

 

 

Selbst habe ich keine Erfahrung mit WWOOFing, aber Melanie hat sie. Sie reist ihr leben lang durch die Welt und hat schon via WWOOFING in Australien, Neuseeland und Tasmanien gelebt. 

 

Was ist WWOOFING?

WWOOF steht für "WorldWide Opportunities on Organic Farms". Bei dieser Art im Ausland, oder aber im Inland, zu arbeiten geht es vor allem um den kulturellen Austausch. 4-6 Stunden Arbeit am Tag werden gegen Unterkunft und Verpflegung getauscht.

 

 

WWOOFing gibt es überall auf der Welt. In einigen Ländern gibt es Hunderte von Farmen in anderen nur ein paar wenige.

 

Was sind die Vorteile?

Ein Vorteil ist, dass WWOOFing keine Altersbeschränkung hat. Ich habe WWOOFer getroffen die im Alter von 18 bis 60 Jahre alt waren. Gartenarbeit oder leichte Arbeit im Haus kann jeder erledigen. Meist können die Arbeiten jeweils dem WWOOFer angepasst werden.

 

Schön ist, dass die Farmen häufig in Gegenden liegen, die abgeschiedener sind und man so die Möglichkeit hat auch Gebiete kennenzulernen wo nicht gleich jeder hinkommt. Die Besitzer der Farmen freuen sich meistens darüber, die Geschichten der Reisenden zu hören.

 

 

Gut ist auch, dass der WWOOFer, sowie auch der Farmbesitzer zu nichts verpflichtet sind. Sagt der WWOOFer, dass ihm die Farm nicht gefällt, kann er jederzeit wieder gehen. Im Gegensatz dazu kann der Farmbesitzer aber auch jederzeit jemanden wieder weg schicken wenn die Chemie einfach nicht passt.

 

Gibt es Nachteile?

Die Abgeschiedenheit der Farmen ist Pro und Kontra gleichzeitig, denn in vielen Fällen muss die Anfahrt selbst organisiert werden. Das heißt manchmal weitere Strecken zu Fuß laufen oder mit verschiedenen Bussen und Bahnen fahren. Einige Anbieter holen die WWOOFer aber auch am nächsten Bahnhof gerne ab.

 

 

Ansonsten fallen mir grade keine Nachteile ein. Ein tolles Programm.

 

Welche Jobs gibt es?

Das ist ganz unterschiedlich. Meistens ist ein Teil der Arbeit, die Farm in Ordnung zu halten. Heißt putzen und manchmal auch kochen. Reparaturarbeiten können genauso dazugehören wie auch Gartenarbeit von Rasen mähen bis Unkraut rupfen oder Blumen pflanzen.

 

Einige Farmen haben Tiere und hier stehen die Tiere auch zumeist im Vordergrund. Die Ställe müssen ausgemistet werden, die Tiere gefüttert werden oder sauber gehalten werden.

 

 

Die Arbeiten drehen sich immer um die Farm selber und sind von Farm und Farm unterschiedlich.

 

Wie sieht die Unterkunft beim WWOOFING aus?

Hier heißt es Augen auf bei den Farmbeschreibungen, denn die Unterkünfte können stark variieren.

 

Manchmal hat man ein eigenes Zimmer oder eine kleine Hütte, es kann aber auch sein, dass man im Wohnwagen oder Zelt schlafen muss. Haben die Farmbesitzer Kinder kann es durchaus sein, dass man sein Zimmer teilen muss.

 

Welche Fähigkeiten sollte ich mir bringen?

Auf jeden Fall sollte jeder, der WWOOFing mitmachen möchte aufgeschlossen sein für andere Kulturen und auch Regeln akzeptieren. Hier heißt es "Sich anpassen an die Regeln auf der Farm". Ist um 22 Uhr Bettruhe, dann ist das eben so. Müssen die Tiere morgens um 6 Uhr gefüttert werden, dann heißt es früh aufstehen.

 

 

Ich kann zum Beispiel sagen, dass ich gar keinen grünen Daumen habe. Jedoch wurden mir die Gartenarbeiten immer sehr gut erklärt und ich konnte sie gut und mit Spaß umsetzen.

 

Gibt es Risiken?

Es gibt natürlich auch ein paar "schwarze Schafe" unter den Farmen. An die kann man immer geraten. Auch ich habe auf einer Farm gearbeitet, wo wir zu viert das Gefühl hatten nur da zu sein, weil die Besitzer sich günstige Arbeiter halten wollten. Sie redeten kaum mit uns und zu Essen gab es jeden Tag das gleiche.

 

 

Gut ist, dass man jederzeit gehen kann. Die Frage ist dann immer nur: Wie kommt man von manchen Orten wieder weg.

 

Benötige ich ein Travel and Work Visum?

In den meisten Ländern ist es nicht nötig ein Work&Travel Visa zu besitzen. Jedoch gibt es ein paar Ausnahmen. Hervorheben möchte ich hier Neuseeland.

 

 

Unter der Hand bieten einige Farmen trotzdem WWOOFing ohne Visa an, machen sich damit aber tatsächlich strafbar. Deswegen ist hier Vorsicht geboten.

 

Gibt es Anbieter und Webseiten die du aus eigener Erfahrung empfehlen kannst? 

Es gibt nur eine Seite die man sich merken sollte. WWOOF.org 

 

 

Hierbei handelt es sich um die Hauptseite von WWOOF. Von hier aus gehen alle Links ab zu den Länder spezifischen WWOOF-Seiten. Außerdem bekommt man hier auch eine tolle "Geschichte des WWOOFings" sowie einiges an Hintergrundwissen.

 

Was ist dein kuriosestes Erlebnis?

Kurios war definitiv über Weihnachten zu WWOOFen. Da ich partout kein Hostel bekam, fragte ich ein paar Farmen an und die meisten sagten mir, wie vermutet, ab.

 

Eine Farm aber gab es im weiteren Umland von Sydney, geführt von 2 Brüdern, die mir antworteten "You can come over Christmas but we have our whole family here and you would have to share a room with my snoring ex-wife".

 

 

Die schnarchende Exfrau schlief letztendlich draußen in einem Zelt und ich mit dem schnarchenden Hund im Haus, dafür war es eins der schönsten Weihnachten, die ich jemals hatte in einer riesigen australischen Großfamilie. Mit Sektfrühstück morgens und Sterne gucken abends.

 

Was war dein schönster Job unterwegs?

 

Der schönste bzw. abwechslungsreichste Job war auf einer Pferdefarm auf Tasmanien. Hier war es eben nicht nur Gartenarbeit und Mithelfen im Haus, sondern auch das Begleiten von Reitausflügen.

 

In meiner Freizeit durfte ich dann auch mit der Besitzerin zusammen private Ausflüge mit den Pferden unternehmen. Das war super über diese schöne Insel zu reiten.

 

Alles auf einem Blick:

Alles auf einem Blick:

 

  • 4-6 Stunden Arbeit am Tag
  • kostenloses Essen
  • kostenlose Unterkunft
  • Arbeiten auf Farmen
  • keine Altersbeschränkung 
  • du gehst keiner Verpflichtung ein (Passt dir was nicht? Dann kannst du jeder Zeit gehen. Passt du den Farmer nicht - darf er dich jeder Zeit nach Hause schicken)
  • Die Farmen sind häufig an abgeschiedenen Orten (pro & Kontra gleichzeitig)
  • Anreise musst du selbst organisieren (viele Farmer holen dich aber auch am Bahnhof ab - am besten vorab klären)
  • abwechslungsreiche Jobs
  • du lernst die Einheimischen kennen
  • die Art der Unterkunft ist vorab beschrieben: von eigener Hütte bis zum Zelt ist alles Möglich
  • Du solltest nicht WWOFEN wenn du: unflexibel bist
  • geringe Risiken: gefällt es dir nicht-  du kannst jederzeit die Farm verlassen
  • Travel & Work Visa wird in der Regel nicht benötig (natürlich gibt es ausnahmen z.B: Neuseeland)
  • Starte jetzt mit WWOOFING und finde deinen ersten Job über WWOOF.org.

 

 

Hast du schonmal via WWOOFING auf einer Farm gearbeitet? Wie sind deine Erfahrungen? 

 

Über Melanie von World Whisperer: 

 Vier Jahre hatte ich das Glück als Schlittenhundeguide in Schweden und Finnland zu arbeiten. Hunde faszinierten mich schon immer und nach diesen vier Jahren kann ich sagen, dass sie einem mehr geben als jemals ein Mensch zu geben vermag.


Inzwischen arbeite ich auf einem Kreuzfahrtschiff und sehe so die Welt während ich arbeite. In meinem Urlaub zieht es mich dennoch immer wieder in die Natur zu diversen Wanderungen, die nicht unbedingt Teil einer Fernreise sein müssen, sondern auch gerne in Deutschland stattfinden können.

 

Zu ihren Blog gehts hier entlang. 



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JA ICH BIN DABEI!





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Kommentare: 2
  • #1

    Anna (Mittwoch, 09 März 2016 21:49)

    Hallo Lydia, hallo Melanie,
    WWOOFING hört sich ja echt interessant an, ausmisten habe ich früher mal richtig gerne gemacht. :) Welches Land würdet ihr denn am ehesten zum WWOINGen empfehlen, welches ist am unkompliziertesten und schönsten zugleich?
    Liebe Grüße
    Anna

  • #2

    Lydia (Montag, 14 März 2016 17:51)

    Hey Anna,

    WWOFEN kann man Welt weit. Ich denke typisch Einsteiger Länder sind Australien und Neuseeland. :)


    Liebe Grüße

    Lydia