Reisen mit Kindern – Ein schonungsloser Blick hinter die Kulissen

Hibbelig ;). Immer wenn ich denke, daß wir doch mal für längere Zeit am Stück zuhause sein sollten, bekomme ich nach 3 Wochen schon wieder Hummeln im Hintern. Ohne ein Reiseziel vor Augen bekomme ich die Krise, daher plane ich eigentlich immer an irgendeinem Trip rum.

Das muß nicht immer ein Riesending sein, denn wir machen auch sehr viele Wochenendreisen. Mein größerer Sohn geht schließlich in die 4. Klasse und daher sind wir total an die verhassten Schulferienzeiten gebunden. Daher gibt es Reisealltag auch nicht wirklich. Länger als 3 Wochen am Stück sind wir eigentlich nie unterwegs. Die Zeiten, wo ich ein Jahr lang mit dem Rucksack um die Welt gereist bin oder wir mit den Kids mal 2 Monate in Thailand waren, sind leider spätestens mit der Einschulung vorbei.

 Ansonsten sind meine Jungs zum Glück sehr reisetauglich und machen fast alles immer super mit. So ein Reisebloggerkind-Dasein ist aber auch ganz schön cool. 

Klar hat man ein paar Sorgen, aber meist werden die einem von außen suggeriert. Als wir mit unseren damals 6 Monate und 4 Jahre alten Kinder eine zweimonatige Reise nach Thailand planten, mußten wir uns sehr viel Geunke unserer Mitmenschen anhören. 

Was wollt ihr denn da mit den Kindern? Da haben die doch nichts von. Viel zu gefährlich? Was ist wenn sie krank werden? etc. Das steckt irgendwann ein bißchen an und man fühlt sich zeitweise wie die verantwortungslosesten Eltern der Welt. Alles Quatsch! Wir hatten eine super Zeit und ein Winter in Deutschland mit Kinderkrankheiten, Dunkelheit und Kälte ist weitaus schlimmer. Daher kann ich allen Eltern raten, sich nicht zu sehr vom Gerede der Anderen beeindrucken zu lassen. Hört auf Euer Bauchgefühl und macht das was ihr für richtig haltet. 

Yep Unsinn....siehe oben. Aber klar, würde ich auch nicht mit meinen Kindern durch den Kongo reisen oder durch Kazachstan trampen. Da muß man als Eltern einfach seine Grenzen und die seiner Kinder kennen. Vielleicht sollte man es aber auch einfach mal aus einer anderen Perspektive betrachten. 

1. werden auch in anderen Ländern Kindern groß
2. und ist in Deutschland weiß Gott, auch vieles nicht perfekt. Anderswo werden Kinder z.B. wie kleine Könige behandelt, in Deutschland würdigt man sie keines Blickes oder es gibt 77.000 Verbote und Regeln. 

Meine Jungs sind ja mittlerweile schon 5 und 9, da ist das langsam easy. Auf langen Flügen dürfen sie einfach die ganze Zeit Filme gucken oder am IPad spielen. Das mache ich ja auch. Was soll ich mich also unnötig mit pädagogischen Vorsätzen stressen? Die werden auf langen Reisen halt auch mal über Bord geworfen. 

Im Auto ist es ähnlich, wobei wir da einfach auch mal ein Reisespielchen machen, eine CD hören oder sie gaaaanz langweilig aus dem Fenster gucken müssen. Meine Eltern sind mit mir ohne all den technischen Schnickschnack schließlich auch 3 Tage lang bis zur Familie nach Trondheim in Norwegen gereist: Und wir haben das überlebt und keine Schäden zurückbehalten. 

Cool bleiben. Meist verpacken die Kinder das sehr gut und wenn die Eltern total gestresst sind, überträgt sich das auch auf die Kinder. 

Klar sind nicht alle unsere Trips nur lustig und spaßig. Es gab Reisen, da haben sich die Jungs nur gestritten und uns Erwachsenen ganz mürbe damit gemacht. Wir hatten auch stressige Momente im Flugzeug, wenn der Kleine sich partout nicht anschnallen wollte oder nur geheult hat, weil er Ohrenschmerzen hatte. Der Große hat uns mal auf einer Reise durch Schottland den ganzen Wagen vollgekotzt und wir mußten in Thailand mit dem Kleinsten mal ins Krankenhaus, weil er hohes Fieber hatte. Am Ende hat er nur seinen ersten Zahn bekommen. Viel Schlimmeres als uns täglich zuhause passiert, ist uns auf Reisen bisher aber auch nicht untergekommen. Zum Glück kann ich da natürlich nur sagen. Aber man muß ganz klar sagen, daß das Leben mit Kindern halt immer ein bisschen anstrengend ist. Sowohl Zuhause als auch auf Reisen. Dann mache ich doch wenigstens das Beste daraus. 

Die gemeinsame Zeit, die wir verbringen. Die spannenden Dinge, die wir sehen und erleben. Momente in der Natur. Der Alltag rauscht in der Regel ja an uns allen so vorbei. 

Aber an diese schönen Reisemomente erinnert sich doch jeder gerne zurück. Kindern geht das auch nicht anders. Meine Jungs sprechen immer noch von den Babyhaien auf den Malediven, den Bären die wir in Kanada gesehen haben oder einer Fahrt im Jeep durch die Dünen Dubais. 

Unbedingt. Wer das nicht tut, hat auf jeden Fall etwas verpasst. 

Nicht so sehr vom Geunke der Mitmenschen beeindrucken lassen. Die Meisten trauen sich einfach nicht oder sind nur neidisch. Was geht Dich das an? Wenn man mit seinen Kindern reisen möchte, dann sollte man das einfach machen und nicht zuviel grübeln oder sich unbegründete Sorgen machen. Geht raus in die Welt und erlebt was Schönes. Das muß gar nicht immer am anderen Ende der Welt sein. Auch in Deutschland gibt es so viele tolle und spannende Ecken.

Könntest du dir vorstellen mit deinen Kindern zu vereisen? Was ist dein Traumziel für die längere Familienreise? 

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